Anwendungsgebiete

Unserer Erfahrung nach liegt bereits vor dem Trauma eine neuromuskuläre Fehlsteuerung in dem betroffenen Areal vor. Dieser Zustand besteht oft auch nach der Heilung der Verletzung noch und sollte behandelt werden. Dies bemerken wir häufig indem es nicht mehr ganz so gut geht wie vor dem Ereignis, oder wir vorsichiger werden oder Bewegungen nicht mehr ausführen. Oft ist das so gut kompensiert, das wir es nicht merken, erst wenn wir es spezifisch testen wird es sichtbar. Solche verdeckten Muster sind oft eine Grundlage für wiederkehrende Verletzungen,  oder langsam vortschreitede Erkrankungen.

Wenn Du eine Fraktur, Zerrung, Verstauchung, Reizung, Riß erlitten hast, sollte die neuromuskuläre Funktion getestet und ggf. wieder hergestellt werden.

Die Erfahrung in der funktionellen Medizin zeigt, dass es sinnvoll ist, mit neurologisch möglichst störungsfreiem Status in einen operativen Eingriff zu gehen. Je besser ein Bewegungsablauf vor der Operation hinterlegt ist, desto weniger wird das System irritiert. Nach der OP ist zu sehr empfehlen, die Bewegungsabläufe und -umfänge zu überprüfen und verbliebende dysfunktionale Anteile zugunsten vollständiger Genesung zu integrieren. Damit sich im zentralen Nervensystem keine Kompensationen manifestieren und Sie maximalen Nutzen auf einer Operation ziehen.

Der Hintergrund von Gelenk- und Muskelschmerzen, Verspannungen und Verkürzungen liegt oft fern des lokal empfundenen Problems. Häufig führen gestörte Bewegungsmuster zu fehlerhafter Datenübermittlung zwischen Gehirn und Gelenk oder Muskel. Dann schickt das zentrale Nervensystem Schmerzempfinden oder Schutzspannung als Reaktion auf unzureichende sensorische Informationen oder mangelhafte Interpretation in das Gebiet. Eine Klärung der neurologischen Systeme hinsichtlich neuronaler Leitbahnen und verarbeitender Areale im Gehirn befreit oftmals erstaunlich schnell von Symptomen.